Die Impfallianz Gavi arbeitet mit ihren Partner*innen daran, allen Menschen weltweit die Chance auf ein gesundes Leben zu geben. Möglich ist dies vor allem dank einer ausreichenden Finanzierung. Im Juni werden in London die Weichen für die nächsten fünf Jahre gestellt. Für die guten Nachrichten von morgen ist dabei das Engagement aller Akteure gefragt – auch von Deutschland.
Als viertgrößter staatlicher Geldgeber trägt Deutschland bereits heute einen wichtigen Teil zur erfolgreichen Arbeit von Gavi bei. Aber es geht noch erfolgreicher:
Damit Gavi mit ihren Partner*innen bis 2025 noch mehr Leben retten kann, muss Deutschland seinen Beitrag von 600 auf 700 Millionen Euro steigern.
Dass die Arbeit der Impfallianz Gavi wirkt, zeigen die bisherigen Erfolge: Seit 2000 wurden über 760 Millionen Kinder gegen vermeidbare Krankheiten geimpft und so mehr als 13 Millionen Leben gerettet. In diesem Jahr gilt es, diese Erfolge auszubauen und dabei niemanden zurückzulassen.
Positionspapier zur Gavi Wiederauffüllungskonferenz 2020„Wenn eine Frau ein Kind zur Welt gebracht hat, spreche ich mit ihr und ihrem Mann über Impfungen. Ich erkläre ihnen, warum Impfen so wichtig ist. Sie vertrauen mir, weil wir aus dem selben Dorf kommen und weil meine Kinder auch geimpft sind.“
Yusuf Ibrahim, Nigeria
Yusuf Ibrahim wuchs in Unguwar Daji auf, einem Dorf im Norden Nigerias. Lange glaubte er den Gerüchten, dass Impfungen eine Verschwörung zur Kontrolle der Muslime seien. Doch als seine Tochter Saratu fast an einer Lungenentzündung starb, suchte er das Gespräch mit den Mediziner*innen des örtlichen Krankenhauses.
Sie erklärten ihm, dass Impfungen dafür da seien, um Leben zu retten. Yusuf verstand, dass Saratu viel Leid erspart geblieben wäre, wenn sie die richtigen Impfungen erhalten hätte. Ein Jahrzehnt später ist aus dem vierfachen Vater ein engagierter Impfbefürworter geworden. Er geht in seinem Dorf von Tür zu Tür und erklärt den Familien, warum Impfen so wichtig ist.
Zu oft liegt die Verantwortung für die Gesundheit von Kindern allein bei weiblichen Familienmitgliedern. Allerdings haben sie nicht immer die notwendigen Handlungsspielräume oder Mittel, um Kinder vor lebensbedrohlichen Krankheiten zu schützen.
Frauen und Männer spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Zugang zu Impfungen für ihre Kinder sicherzustellen. Yusuf Ibrahim geht mit gutem Beispiel voran.
Im Dezember 2019 startete Gavi schließlich ein neues Impfprogramm, das den Aufbau eines Impfstoffvorrats zum Schutz vor Ebola zur weltweiten Notfallversorgung ermöglichen soll.
Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die mit Gavi zusammenarbeiten, können kostenfrei auf diesen Impfstoffvorrat zugreifen und erhalten zudem finanzielle Unterstützung für Impfkampagnen. Wohlhabendere Länder haben ebenfalls Zugang, müssen die Impfstoffe aber selbst finanzieren. Das neue Programm umfasst darüber hinaus präventive Impfungen von Hochrisikogruppen, wie z. B. Gesundheitspersonal, in gefährdeten Ländern außerhalb von Ausbrüchen.
„Gavi hat uns sehr geholfen, vor allem bei der Überarbeitung und Erweiterung des Gesetzes, das kostenlose Impfungen für die gesamte Bevölkerung garantiert, um so künftig Engpässe zu vermeiden.
Inzwischen sind wir in der Übergangsphase, aber das bedeutet keineswegs, dass unsere Zusammenarbeit mit Gavi beendet ist. Auch jetzt können wir noch viel bewegen und immer noch neue Impfstoffe einführen. Aus dieser Erfahrung heraus finde ich, dass Gavis Zusammenarbeit und Dialog mit den Ländern, die ohne Unterstützung auskommen, nie enden sollte.
Ich hoffe, dass Gavi die guten Erfahrungen, die wir gemacht haben, mit anderen Ländern teilen kann. In Honduras haben wir einige große Krankenhäuser, die eine Art Wächterfunktion haben und uns über ihre Herausforderungen und Erfolge berichten. Ich bin zuversichtlich, dass Honduras diese Funktion für alle Länder in der Übergangsphase übernehmen kann.”
Dr. Edna Yolani Bátres
Gavi ist eine im Jahr 2000 gegründete öffentlich-private Partnerschaft. Sie setzt sich dafür ein, das Leben von Kindern durch Impfungen vor vermeidbaren Krankheiten wie Lungenentzündung, Tetanus und Gelbfieber zu schützen und die Gesundheit von Menschen in Ländern mit geringem und mittleren Einkommen zu verbessern. Hierzu bringt Gavi Regierungen, internationale Organisationen, Impfstoffhersteller, Fachbehörden, die Zivilgesellschaft, Stiftungen und weitere Partner*innen aus dem Privatsektor zusammen.